Jazz und viel mehr
Die drei Instrumentalisten beherrschen den sanft umschmeichelnden Ton genauso exzellent wie auch den energiegeladenen Groove, das Geheimnisvolle und das Reduzierte zählen ebenso zu ihrem musikalischen Ausdruck wie das Flott-nach-vor-Treibende. Es ist ein spannungsgeladenes und ideenreiches Hin und Her zwischen Jazz, Kammermusik, Klassik und etwas Pop, das Simon Oberleitner mit seinen beiden Kollegen in Gang setzt, eines, das mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet und sich in einer ungemein ereignisreichen Form erzählt.
Das Schöne an den Stücken von Owls ist, dass sie sich in keinem Moment verlieren, dass sie trotz ihres anspruchsvollen Charakters jede Sperrigkeit im weiten Bogen umschiffen. Simon Oberleitner und seinen beiden Mitstreitern geht es allein um die Musik und nicht um die Zurschaustellung der eigenen instrumentalen Fähigkeiten. Es geht ihnen darum, mit ihren Tönen, Klängen und Melodien die Fantasie anzuregen, den Hörerinnen und Hörern Bilder in die Köpfe zu pflanzen, sie in ihrem Gefühl anzusprechen. Owls lassen ihre Stücke richtiggehend zu Erlebnissen werden, zu solchen, die berühren, anregen und exzellent unterhalten.
„Crumbling Light“ ist ein Jazzalbum geworden, das eigentlich gar nicht einmal so sehr wie eines wirkt. Owls setzen sich in ihren Nummern in erfrischend unkonventioneller Weise über die stilistischen Grenzen hinweg und schaffen sich ihre eigene musikalische Sprache, eine der fesselnden, zeitlosen klanglichen Vielfalt. Ein Debüt, das definitiv Lust auf mehr macht.
(Michael Ternai, music austria)