Press Reviews

Highlights

„Revelation! (…) Varied sound textures, richness and care brought to the effects, everything remains placed at the service of a deliberate appeal to the imagination.“

Jazzmagazin France (FR)

„An artist with excellent technique and a feeling for atmospheric nuances“

Concerto (AUT)

„Music that takes its time and almost brings time to a standstill. [...] Music that does not even ignore boundaries.“

Johann Kneihs in den ORF Ö1 Spielräumen (AUT)

“This is a little reminiscent of the Hilliard Ensemble's encounter with saxophonist Jan Garbarek. However, the fusion of voices and jazz trio ultimately leads to completely unique musical styles. An intriguing meeting of the centuries.”

Der Standard (AUT)

“Light Works” is (...) far from those crossover projects in which familiar elements from two musical worlds are cobbled together in an audience-friendly way. Rather, it is always noticeable with what great background knowledge and with how much intuition and subtlety Oberleitner and Hiemetsberger sought and brought to bear connecting lines and overlaps between Renaissance music and jazz. (…) A brilliant album that offers an incredible amount to listen to, but also exciting intellectual work if you download an excellently compiled bundle of information using a QR code - which is highly recommended in this case!“

Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft (AUT)

“classy young piano trio draws from the EST legacy while upping the chill factor.”

Jazzwise (UK)

„(…) It’s a glorious musical journey and one that won't get put away on the shelf once I'm done writing this review!“ 

Mainly Piano (US)

„… a playful labyrinth“ 

A Closer Listen (UK)

“Fortunately, it is mainly about the excellent playing trio: lyrical with subtle dynamics and fluent interplay.” 

Jazzenzo (NL)

„... catchy melodies, interesting harmony and effective dramatic arcs of tension, which he also explores electro-acoustically in a tasteful way.“

Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft (AUT)

Full Reviews

  • „[…] ich finde, der Spagat zwischen Renaissance-Musik und Jazz ist gar nicht einmal so groß.“ – SIMON OBERLEITNER im mica-Interview

    10. Februar 2025

    „Light Works“ ist ein einzigartiges Projekt, das Alte Musik der Renaissance mit moderner improvisierter Jazzmusik vereint. Das europäische Jazzklaviertrio Owls und das österreichische Vokalensemble Company of Music bringen Werke von Komponisten wie Johannes Ockeghem, Josquin de Prez und Gilles Binchois in einen Dialog mit der zeitgenössischen Musik von Simon Oberleitner. Durch diese Verschmelzung entstehen neue Perspektiven und klangliche Verbindungen, die Erinnerungen, Wandlungen und Resonanzen in einem unverwechselbaren Sound vereinen. Im Interview mit Michael Ternai spricht Simon Oberleitner über die Entstehung dieses außergewöhnlichen Projekts, die Bedeutung von Klang für ihn und darüber, dass Alte Musik und improvisierter Jazz eigentlich gar nicht so weit auseinanderliegen.

    Ich kenne dich als einen Musiker, der stark im Jazz verhaftet ist – natürlich auf deine eigene Weise, stileübergreifend und ohne Scheu, auch andere Genres in deine Musik einfließen zu lassen. Doch der Spagat zur Alten Musik, den du auf dem neuen Album wagst, ist weiter als gewöhnlich. Die Kombination aus Jazz und vokaler Alter Musik ist ohnehin eine eher seltene. Wie ist es eigentlich zur Zusammenarbeit mit der Company of Music gekommen?

    Simon Oberleitner: Es stimmt, die Kombination ist eher ungewöhnlich, aber ich finde, der Spagat zwischen Renaissance-Musik und Jazz ist gar nicht einmal so groß. Wie es zur Zusammenarbeit gekommen ist? Johannes Hiemetsberger, der Leiter der Company of Music, kam eines Tages auf mich zu und fragte, ob wir etwas gemeinsam machen wollen. Da ich von Natur aus sehr vokalaffin bin – ich habe ja auch klassischen Gesang studiert – hat mich das sofort interessiert. Ich habe bereits mehrfach eigene Vokalstücke komponiert.

    Wir überlegten, was ein guter Ausgangspunkt sein könnte, um improvisierte Musik mit Elementen der klassischen Musik zu verbinden. Dabei sind wir ziemlich schnell bei der wirklich Alten Musik, also der Renaissance-Musik, gelandet. Erstens gibt es viele musiktheoretische Bezüge zwischen Alter Musik und Jazz. Zweitens weisen beide in ihrer Klangästhetik erstaunliche Parallelen auf – Stichwort Authentizität. Betrachtet man die zahlreichen Ensembles, die auf Originalinstrumenten spielen, erkennt man starke Überschneidungen. Vor allem das Streben nach einem authentischen Klang ist sowohl im Jazz als auch in der Alten Musik ein zentraler Aspekt.

    Der vielleicht pragmatischste Grund ist aber wahrscheinlich der, dass es in der Renaissance relativ wenig dicht komponiertes Material gibt und daher oft noch viel Spielraum für Bearbeitungen besteht.

    Wenn ich mich recht erinnere, führten wir 2018 unsere ersten Gespräche, in denen die Idee allmählich reifte. 2020 entstand dann zunächst der Plan, das Programm als einmalige Premiere im Wiener Konzerthaus aufzuführen. Aufgrund der Pandemie verschob sich diese jedoch auf 2022. Ja und dann beschlossen wir eben das Album aufzunehmen.

    Du sagst, dass es zwischen dem Jazz und der Alten Musik eine größere Schnittmenge gibt, als man sich denkt. War es daher einfacher die beiden Welten zusammenzuführen oder war es dennoch schwer genug und mit Herausforderungen verbunden?

    Simon Oberleitner: Also ganz so einfach war es dann doch nicht. Ein großer Teil der Renaissance-Musik ist so konzipiert, dass er in Modi funktioniert. Das kommt einer Jazzmusikerin oder einem Jazzmusiker aus kompositionstechnischer Sicht natürlich sehr entgegen, da sich der Jazz sowohl improvisatorisch als auch kompositorisch sehr oft an diesen Modi orientiert.

    Die größte Herausforderung bzw. Umstellung in der Arbeit mit Trio, Quartett und Quintett war, dass du einerseits diese Triobesetzung hast, die mir bereits sehr vertraut ist, und andererseits nun einen mehrstimmigen Klangkörper mit Sängerinnen und Sängern, den man wirklich ausarrangieren und für den man die Teile in die passende Form bringen muss. Das, woran wir am intensivsten gearbeitet haben, war, die klanglichen Welten zusammenzubringen. Und dabei nicht einmal so sehr die Alte Musik mit dem Moderneren, sondern vielmehr das Vokalensemble mit dem europäischen Jazztrio.

    Wobei da die Ideale, wie ich finde, gar nicht so weit auseinanderliegen. Dennoch haben wir intensiv daran gefeilt, dieses Blending zu finden – sodass es nicht klingt, als würden zwei getrennte Klangkörper nebeneinander bestehen, sondern dass es uns gelingt, beide wirklich miteinander verschmelzen zu lassen. Ich hoffe, dass uns das gelungen ist. Das war die Idee.

    Ich denke schon, dass euch das gelungen ist. Für mich befindet sich eure Musik in einem richtig schönen Fluss, es wirkt alles so fließend … 

    Simon Oberleitner: Wir haben wirklich versucht, die verschiedenen klanglichen Schichten so gut wie möglich zu verschmelzen. Das war für die Tonmeister technisch eine ziemliche Herausforderung – sowohl in der Live-Umsetzung als auch beim Einfangen in den Aufnahmen.

    Umso mehr freut es mich zu hören, dass du das Gefühl hast, dass sich ein durchgehender Fluss durch das gesamte Programm zieht. Darauf haben wir besonders geachtet, insbesondere mit Blick auf das Liveprogramm, das wir gemeinsam mit der niederländischen Licht- und Schattenkünstlerin Roos van Haaften konzipiert haben.

    Sie projiziert mit einer Art Overhead-Projektor Bilder auf eine große Leinwand – Bilder, die während der Stücke in Echtzeit entstehen und sich am Ende wieder dekonstruieren. Dieses visuelle Element war ein wichtiger Bestandteil des gesamten Projekts.

    Welchem inhaltlichen Konzept folgt das Album?

    Simon Oberleitner: Der inhaltlich-konzeptionelle Faden war mir neben dem Musikalischen auch sehr wichtig. Das Grundthema dreht sich um den Begriff der Vergänglichkeit bzw. darum, was am Ende von Dingen und Personen übrigbleibt und wie wir – vielleicht auch unbewusst – darauf Bezug nehmen. In der Renaissance gab es die Gattung der Trauermotette, die im Prinzip ein Requiem in kürzerer Form war. Damals war es unter Komponisten üblich, den eigenen Lehrmeistern als Andenken eine Trauermotette zu schreiben, um Kompositionstechniken zu imitieren und weiterzutragen und -entwickeln. Es war ein bisschen die Idee, auch diese Facette mit einzubringen – nämlich, was vom “Licht” dieser Werke und Komponisten bis heute strahlt. Daher auch der Titel des Albums: „Light Works“.

    Es sind unter anderem Stücke von Johannes Ockeghem Josquin Desprez, Gilles Binchois und Guillaume de Machaut, die ihr einer Neubearbeitung unterzogen habt. Hast du dich eigentlich schon davor mit Alter Musik beschäftigt?

    Simon Oberleitner: Ich habe Stücke von ihnen immer wieder gehört, das schon. Musiziert habe ich dagegen wenig Alte Musik. Da kommt man als Pianist höchstens einmal über Cembalo oder Orgel vorbei. Womit ich mich aber viel beschäftigt habe, war Vokalmusik. Und da stolpert man doch hin und wieder über alte Dinge.  Was sicher auch eine Inspirationsquelle für mich war, ist das Album Officium des norwegischen Saxofonisten Jan Garbarek. Er hat schon vor Jahrzehnten mit dem Hilliard Ensemble, einem Vokalensemble, eine Platte in einer Kirche aufgenommen. Darauf singen sie alte liturgische Gesänge über die er in seinem Stil improvisiert. Die Klangästhetik dieser Platte hat mich stark inspiriert.

    Du siehst, das Projekt hat sehr viele Stränge und ist sehr vielschichtig, was es auch total schwierig macht, es in wenigen Worten zusammenzufassen.

    Wie sehr haben die Stücke der Komponisten letztlich den Jazzteil der Musik beeinflusst. Wie habt ihr die beiden musikalischen Welten Bezug aufeinander nehmen lassen?Simon Oberleitner: Ich habe natürlich immer Bezug auf die Originalkompositionen genommen. Insbesondere bei Bearbeitungen und Arrangements habe ich einerseits versucht, inhaltlich auf sie einzugehen, aber auch kompositorische Aspekte zu berücksichtigen. Dies geschieht unter anderem über die Modustheorie und die Kirchentonarten.

    Im Jazz hat man versucht, Skalen für die Akkord- und Kompositionstheorie mithilfe der Kirchentonarten zu fassen, um harmonisches und melodisches Material bereitzustellen. Musiktheoretisch kann man sich das folgendermaßen vorstellen: Eine Tonreihe besteht aus sieben Tönen – die bekanntesten heute sind die Dur- und Moll-Tonleitern. Wenn du ein Werk schreibst, arbeitest du mit diesen sieben Tönen und ihren unterschiedlichen Kombinationen.

    Während dies im heutigen Jazz nicht mehr so streng gehandhabt wird, war es damals immer wieder der Fall. Aus heutiger Sicht ist es besonders spannend, die Stücke zu bearbeiten, weil das Grundmaterial genau das gleiche ist, das später beispielsweise auch Miles Davis verwendet hat. Das macht es äußerst interessant und wertvoll – etwa für Improvisationen. Du hast sieben Töne, die du prinzipiell frei bewegen kannst. Kompositionstheoretisch habe ich versucht, diesen Ansatz bewusst aufzugreifen.

    Ein weiteres großes Anliegen ist für mich aus musikalischer Sicht der Klang. Ich habe versucht, diesen Klang stark mit dem Raum, insbesondere der Kirche, zu verbinden und geeignete Verknüpfungsformen zu finden.

    Die drei zentralen Parameter, über die ich versucht habe, Verbindungen zu schaffen, sind also der Klang, die Kompositionstechnik und der inhaltliche Aspekt der Stücke.

    Ich bin letztendlich davon überzeugt, dass es in der Musik eine universelle Form von Authentizität gibt. Nicht jeder kann vermutlich automatisch jede Musik spielen, aber es gibt eine Authentizität, mit der sich viele verschiedene Musikstile ehrlich interpretieren lassen.

    Wenn man dir zuhört, merkt man, wie viel Geistesarbeit in diesem Projekt steckt. Es kommt nicht selten vor, dass sich Künstler:innen in dieser Theorie verlieren. Wie hast du es geschafft, dass dir das nicht passiert ist?

    Simon Oberleitner: Das ist ein für mich schwieriges Thema. Ich habe auch oft damit zu kämpfen, dass ich mich in irgendwelche konzeptionellen theoretischen Überlegungen verrenne, wo am Schluss eigentlich gar nicht wirklich hörbar wird, was da alles dahintersteckt. Dennoch finde ich es spannend und essentiell, sich damit auseinanderzusetzen.

    Mein wichtigster Grundsatz ist: Nur weil viele theoretische Überlegungen hinter einer Sache stehen, bedeutet das nicht, dass sie komplex oder schräg klingen muss.

    Es gibt Strömungen im modernen Jazz und in der Popularmusik, bei denen es gewissermaßen zum Konzept gehört, dass etwas bewusst schräg und ungewöhnlich klingt. Für mich ist das jedoch kein zwingender Parameter. Natürlich besteht die Gefahr, dass ein stark konzeptioneller Ansatz zu einem technisch, konstruiert und komplex wirkenden Ergebnis führt. Letztendlich ist mein kompositorischer Zugang nach vielen theoretischen Überlegungen jedoch vollkommen intuitiv und offen.

    Inwiefern stellt „Light Works“ für dich einen musikalischen Meilenstein dar?

    Simon Oberleitner: Was für mich einen Meilenstein darstellt – weil es mir wichtig ist und ich es immer machen wollte und weil es definitiv weitergetragen wird –, ist die Verbindung klassischer Zugänge mit improvisierten und jazzbezogenen Ansätzen. Dabei geht es mir zunehmend um Klangideale. Mein Ziel ist es, diese beiden Welten in einer universellen Authentizität so zu vereinen, dass die Musik nicht mehr eindeutig einer bestimmten Kategorie zugeordnet werden kann, sondern vielmehr eine neue Definition einer Musikrichtung entsteht. Es ist mir schon bewusst, dass man „Light Works“ vermutlich dem Crossover oder der Neoklassik zuordnen könnte, aber letzten Endes stellt dieses Loslösen von Genres für mich schon einen Meilenstein dar. Natürlich war der klassische Zugang beim vorigen Album vom klanglichen Ideal her genauso wichtig, aber „Light Works“ ist dann aber doch vielmehr in der Klassik verhaftet.

    Was passiert nun mit diesem Album? Wie planst du, es in einem größeren Rahmen – vielleicht auf einer Tournee – zu präsentieren? Und wie sieht es mit dem Projekt generell aus? Ist es langfristig angelegt?

    Simon Oberleitner: Es ist der Plan, Konzerte zu spielen. Logistisch und organisatorisch und vom zeitlichen Management her, ist das allerdings nicht so einfach. Es gilt ja zehn beteiligte Personen, die viel beschäftigt sind und über ganz Österreich verstreut sind, zusammenzubringen. Zum anderen muss man auch die richtigen Orte finden, weil das Projekt natürlich nicht überall funktioniert. Die Idee ist aber schon, es hinauszutragen. Besonders spannend sind die Orte, an denen das Projekt spielt. Wir können in Konzertsälen spielen, die normalerweise für klassische Musik reserviert sind. Die eigenen sich für diese Besetzung eigentlich besser als ein Jazzclub. Hingegen werden wir uns sicher auch hin und wieder an Orten orientieren, wo normalerweise vielleicht mehr improvisierte Musik stattfindet. Und auch was das Publikum betrifft, ist die Sache spannend.

    Ich glaube, das Projekt zielt nicht auf den Avantgarde-Jazz-Hörer, sondern vielleicht mehr auf den offenen Klassiker oder Jazzer, der sehr klassikaffin ist. Wir sind gerade in der Planungsphase für Herbst 25 und 26 und es wird definitiv Konzerte geben.

    Herzlichen Dank für das Gespräch.

    Michael Ternai


    https://www.musicaustria.at/ich-finde-der-spagat-zwischen-renaissance-musik-und-jazz-ist-gar-nicht-einmal-so-gross-simon-oberleitner-im-mica-interview/

  • Revelation! The Austrian trio Owls, based in Vienna, unites all the resources of electronics with the traditional instrumentarium. Its leader Simon Oberleitner works as much in the field of jazz or crossover as in that of "scholarly" music, vocal as well as electro-acoustic. The fictional mainspring that hides behind the title of this second album is the magic monocle thanks to which the character of Wendolin manages to modify the focal point of his gaze on the world To renew its usual meanings. Texts, sometimes taken from external sources (The Fisherman and His Soul by Oscar Wilde) are composed and read or sung by the actor Klaus Haberl or the vocalist Veronika Morscher. The design and the photographs (which complete superb videos on YouTube) are due to Barry Horváth, while the CD comes with a QR code giving access to bonuses. The generous lyricism of the compositions is enhanced by Veronika Morscher's supple and luminous voice, by the delicately veiled grain of Herbert Walser-Breuss' trumpet or cornet or the sometimes powerful speaking of the pianist and drummer. Varied sound textures, richness and care brought to the effects, everything remains placed at the service of a deliberate appeal to the imagination.

  • Led by the pianist-composer Simon Oberleitner, this classy young Vienna-based contemporary piano trio draws from the EST legacy while upping the chill factor.

    https://www.jazzwise.com/reviews/review?slug=owls-crumbling-light

  • “Light Works - das ist mal gotische Kathedrale, mal intimer Jazzclub, mal glasklare intime Stimmlinien, mal ein klanglicher Rausch, aber immer ist es ein mitreißender Strom aus ehrlichen Emotionen und musikalischer Brillanz!” 

    “600 Jahre alte Musik holt Oberleitner in die Gegenwart!”

    Rudolf Aigmüller in der ORF Ö1 Intrada


  • Interessantes Experiment der Verschmelzung und Begegnung: Vokale Fundstücke aus dem 15. Jahrhundert treffen auf ein Jazztrio, mischen sich in erhabener Klarheit hinein in schummrige Improvisationen. Komponisten wie Johannes Ockeghem und Josquin Desprez, Stars der kontrapunktisch orientierten Renaissance, werden auf Light Works (col legno) vom Vokalensemble Company of Music gehaucht, während das Jazztrio Owls, also Pianist Simon Oberleitner, Bassist Andreas Waelti und Schlagzeuger Konstantin Kräutler-Horváth, kammermusikalisch ihren Fantasien freien Lauf lassen. Das erinnert ein bisschen an die Begegnung des Hilliard Ensembles mit Saxofonist Jan Garbarek. Die Verschmelzung von Stimmen und Jazztrio führt hier jedoch letztlich zu ganz eigenen musikalischen Charakteren. Ein interessantes Treffen der Jahrhunderte.

    https://www.derstandard.at/story/3000000254625/der-gute-ton-mit-weltsprache-jazz-und-kostbarer-flaschenpost

  • OWLS: Wendolins Monocle (Intersections)

    The musical ambition of the second album from the Austrian group Owl is to use the metaphor of a mesocosmos – an experimental ecosystem. Owl is Simon Oberleitner (comp, p & electroacoustics), David Ambrosch (b) and Konstantin Kräutler-Horváth (d & sampling) and the essential guests: Veronika Morscher (voc), Herbert Walser-Breuß (tp / cnt) and Klaus Haberl (speech). They want to explore the smallest and the largest. Oberleitner is inspired by what lies between fiction and reality, music and literature, science and philosophy, and between acoustics and electronics. The ten pieces of this release tell different stories. Some are instrumental, some have singing and words in English or German, that gives rise to reflection. Despite the versatility, most of it is welcoming and nice – although with dramatic sequences in between. All along, you can enjoy Oberleitner's lyrical piano playing. Some may want to call for more edge – it may come with the group's next release.

    https://www.europejazz.net/europe-jazz-media-chart-january-2025

  • Jazz Tales

    Wendolins Monocle tells the tale of a man who finds a magical monocle that can stop time (not included in purchase).  The Owls trio (piano, bass, drums) uses the monocle as a musical lens to play with concepts of time.  Inside the larger tale are stories within stories, a playful labyrinth (Intersections, September 18).

    https://acloserlisten.com/2022/09/05/fall-music-preview-rock-post-rock-folk-jazz-4/

  • Wendolins Monocle is a fascinating second album from Austrian jazz trio, Owls. The trio consists of Simon Oberleitner (piano and electroacoustics), David Ambrosch (upright bass) and Konstantin Kräutler-Horváth (drums & sampling) - a fairly conventional jazz trio with a VERY unconventional sound! One of the things I love about European artists is that the lines that divide one genre of music from another are often blurred to non-existent while American music becomes more and more boxed into specific categories. European musicians seem to be much freer to explore and create their own distinctive sounds, going in different directions and blazing their own musical trails. Guest artists on this album include Herbert Walser-Breuss (cornet, trumpet and fx), Veronika Morscher (vocals, speech/lyrics), and Klaus Haberl (speech/lyrics).

    Wendolins Monocle is all about perspective. It "tells the story of a young man who dares to cross the boundaries of observational spaces. The view through a monocle makes time stand still and gives him the ability to immerse himself in the world of the micro and the macro." (quoting Owls' website) It is a "story between fiction and reality, between music and literature, between science and philosophy, between acoustics and electronics." Each of the ten pieces is a musical tracing of the protagonist's gaze, and each piece is different from the others - from very peaceful to much more energetic. Most tracks are instrumental, but there are also sung and spoken words - some in English and some in German. It's a glorious musical journey and one that won't get put away on the shelf once I'm done writing this review!

    Wendolins Monocle begins with "Prunus Serrulata - And Suddenly Silence," a piece that opens with a percussion intro (that startles my dog!). Then the piano and bass enter with a slow, easy groove before Veronika Morscher's beautiful vocals tell us to "breathe in, breathe out, and bow down" - an intriguing start that captured my attention right away. "Moss and Stone" is a free and easy instrumental that describes "when everything got huge." "The Fisherman and His Soul" is based on a fairy tale by Oscar Wilde and features a slightly muted piano, some interesting hand percussion, bass and Veronika whispering quotations from the story. There are also various effects that make the piece even more magical. Cornet joins in for the last couple of minutes, perhaps telling a different part of the story. I really like this one! "Walzer der tanzenden Pfauenfeder" translates to "Waltz of the Dancing Peacock Feather" and features muted trumpet along with piano, bass and percussion. Rhythmic, easy-going and colorful, and then it just sort of drifts off at the end. "The Root" is another favorite and describes "deep down the branched and intertwined paths." A little darker than the previous tracks and possibly more improvised, the bass has a chance to really shine on this one! The dramatic ending pulls out all the stops and then fades away. "Blessing" is very gentle and prayer-like - and very beautiful! It's interesting that "Introducing Wendolin" is the closing track! It includes German spoken-word in a short passage, but is mostly an upbeat musical exploration that is easy to identify as jazz. It's a great closing for a great album!

    If you're in the mood for something different, be sure give Wendolins Monocle a try! It is available from Amazon, Apple Music/iTunes and streaming sites such as Spotify and Bandcamp. More, please!

    https://mainlypiano.com/reviews/owls-wendolins-monocle

  • The Austrian trio Owls has opted for a concept album with 'Wendelins monocle'. The ten pieces tell the story of a young man who views the world through a monocle. This allows him to freeze time and zoom in on the microcosm, without losing sight of the macro world. In the varied compositions, Owls tries to represent differences of perception.

    For this they have invited several guests. On the first track, singer-songwriter Veronika Morscher appears in a pop-like setting. Actor and writer Klaus Haberl takes care of spoken word parties later on. Herbert Walser Breuss adds melodic lines on trumpet and cornet. His contributions fit nicely with the trio sound. Furthermore, electronics and samples have been used.

    Fortunately, it is mainly about the excellent playing trio: lyrical with subtle dynamics and fluent interplay. A band that can easily do without the pretentious concept and the vocals that contribute nothing to the listening pleasure.

    http://jazzenzo.nl/?e=4959

  • Mit dem Wiener Jazz-Trio Owls und dem Vokalensemble Company of Music haben sich zwei gefunden, die sich gerne mit ausgefallenen Partner:innen exzeptionelle Konzepte erarbeiten und diese auf höchstem musikalischem Niveau realisieren. So überraschten etwa die aus Simon Oberleitner (Piano, Electroacoustics), Konstantin Kräutler-Horváth (Drums, Sampling) und Andreas Waelti (Kontrabass) bestehenden Owls vor zwei Jahren mit dem mit Perspektivenwechseln, unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen und Gedankenspielen gespickten Album „Wendolins Monocle“. Die 2002 von Johannes Hiemetsberger gegründete Company of Music wiederum widmet sich in ihren Programmen einem breitgefächerten Spektrum an Erstklassigem aus Renaissance, Barock und klassischer Moderne bis hin zu topaktuellen zeitgenössischen Komponist:innen. Genremäßige Grenzüberschreitungen sind für alle Beteiligten mehr Ansporn als Hindernis, und „Light Works“ ist auch weit entfernt von jenen Crossover-Projekten, in denen man vertraute Versatzstücke aus zwei musikalischen Welten publikumsfreundlich zusammenklittert.

    Vielmehr ist jederzeit spürbar, mit welch großem Hintergrundwissen und mit wieviel Gespür und Feinsinnigkeit Oberleitner und Hiemetsberger Verbindungslinien und Überschneidungen zwischen Renaissance-Musik und Jazz suchten und zur Wirkung brachten. So startet das Album mit einem mehrstimmigen „Kyrie“ von Johannes Ockeghem in der Originalfassung – interpretiert von den mit wundervollen Stimmen gesegneten zwei Damen und vier Herren der Company of Music. Auf Anhieb findet man sich in der sakralen Welt des 15. Jahrhunderts wieder, ehe man nach gut zwei Minuten vom Jazz-Trio mit sanften Klängen abgeholt wird – einer der schönsten Übergänge, die man sich vorstellen kann. Ohne atmosphärischen Unterbruch ins Hier und Jetzt versetzt, verzaubert uns nun die stimmungsvolle, Renaissance-Motive aufgreifende Oberleitner-Ballade „The wood nymph“, bis sich der Chor mit emotionsgeladenen Vokalisen dazugesellt und das Piano mit ein paar rumpelnden Klängen die darauf folgende „Nymphes des boys“, die vor 500 Jahren der Feder von Josquin Desprez entsprungen ist, aufweckt – ein eindrucksvolles Lamento anlässlich des Todes von Ockeghem, das die Sänger:innen ohne instrumentale Interventionen interpretieren. Von nun an mischen sich die zwei Klangkörper aber in jedem Stück. So begleitet der Kontrabass mit einem langen, farbenreichen Solo die Einleitung zu Ockeghems „Quant de vous seul je pers la veue“, ehe Kräutler-Horváth die Vokalist:innen mit dezenter Percussion begleitet und sich auch das Klavier erst mit suchenden, dann durchaus mit kantigen Einwürfen dazugesellt – das mit neuneinhalb Minuten längste Stück des Albums. Oberleitners eine unglaubliche Ruhe ausstrahlenden Trio-Hommagen an Deprez („For Josquin“) und an Ockeghem („For Johannes“) ergeben zusammen mit einer zweigeteilten, himmlisch entrückten Vokalversion von Ockeghems Totenklage „Mort tu as navré“ ein Rondo. Der Owls-Chef versteht es perfekt, mit seinen Kompositionen die Schwingungen und Gedankenwelten seiner Renaissance-Kollegen aufzunehmen und in zeitgemäße Kompositionen zu gießen, die eindrucksvoll zeigen, wie sich exzellente Stücke aus musikalischer Gegenwart und Vergangenheit geschickt kombiniert wechselseitig in ihrer Wirkung potenzieren können. Auch als Arrangeur stellt er mehrfach Geschick und Geschmack unter Beweis. In „Seikilos Song“ verarbeitet er jene rätselhafte griechische Notation, die Archäologen Ende des 19. Jahrhunderts bei Izmir auf einer antiken Grabstele fanden. Das Stück startet mit ruhigen, archaisch wirkenden Gesängen zum gestrichenen Bass, ehe sich das Klavier mit sphärischen Klängen einbringt und der Drummer mit kräftigen Schlägen einen packenden Rhythmus vorgibt, der Chor und Band in eine cineastisch wirkende Breitwand-Sound-Passage eintauchen lässt, die wiederum in piano-geführte Modern Jazz-Gefilde führt und schließlich in einer dramatischen Gesangspassage kulminiert. Welch ein bunter Strauß an musikalischen Einfällen in einem knapp acht Minuten langen Stück! Von lustvollem Leid und Gefühlsverwirrungen handelt die vom gefeierten, burgundischen Hofmusikmeister Gilles Binchois im 15. Jahrhundert vertonte Liebeslyrik „Triste Plaisir“ – ein intensives neunminütiges Stimme-Piano-Duett, bei dem Oberleitners Qualitäten als Pianist eindrucksvoll zur Geltung kommen.

    Ein glasklarer und ungemein schwungvoller a-cappella Wechselgesang eröffnet Guillaume de Machauts im 14. Jahrhundert verfasstes „Douce dame jolie“, bis das Jazz-Trio energisch ins Geschehen eingreift und funky Klänge aus der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts eine Soundtrack-artige Dramatik entstehen lassen. Die beiden letzten Kompositionen stammen von Simon Oberleitner und können wie ein Fazit der vorangegangenen, höchst spannenden wie unterhaltsamen Auseinandersetzung mit den großen Komponisten der Renaissance gelesen werden. „Where living begins“ widmet er dem ideellen Erbe, das Menschen nach dem Tod an die folgenden Generationen weitergeben und „The Storm“ soll „eine Hymne auf den Moment, so wie wir ihn erleben und formen“ sein. Ein großartiges Album, das unglaublich viel zu hören bietet , aber auch spannende Kopfarbeit, wenn man sich – was in diesem Fall unbedingt zu empfehlen ist –  mittels QR-Code ein exzellent zusammengestelltes Konvolut an Informationen herunterlädt.

    https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/owls-company-of-music-light-works

  • „Musik, die sich Zeit lässt und die Zeit sogar fast zum Stillstand bringt. Auf dem sie die gewohnte Welt des Klaviertrios verlassen und behutsam sich vortastend den Mikrokosmos liebevoller Details und in den Makrokosmos einer Musik die Grenzen nicht einmal ignoriert. Wieder wird die Geschichte des traditionsreichen Genres Klaviertrio ein Stück weitergeschrieben. 

    Musik die eine lange Geschichte fortsetzt, die des Klaviertrios im Jazz! …  

    „Musik, die sich Zeit lässt und die Zeit sogar fast zum Stillstand bringt. […] Musik die Grenzen nicht einmal ignoriert. […] Musik die eine lange Geschichte fortsetzt, die des Klaviertrios im Jazz!“

    Johann Kneihs in den Ö1 Spielräumen

  • The Austrian piano trio Owls has created an interdisciplinary work with Wendolin's Monocle. Pianist Simon Oberleitner, bassist David Ambrosch and drummer Konstantin Kräutler-Horváth not only add further sounds to their fresh and European-sounding acoustic jazz through sound and effect processing as well as sampled sounds from nature, they also expand the pieces with text recitations, a cornet, a trumpet played muted. This creates broad cinematic moments.

    https://www.nrwjazz.net/jazzreports/2022/Christoph_Gieses_Schnelldurchlauf_Vol._21/

  • „Man [Anm.: Owls] gestaltet Oberleitners Kompositionen gemeinsam aus, webt die schlanken Themen in einem facettenreich gestalteten Groove-Teppich - geführt von Konstantin Kräutlers spartanisch pulsierendem Schlagzeug - ein, und streut spannende Kontrapunkte im Bass (David Ambrosch) dazu. Die Soli dienen nicht der instrumentalen Selbstverwirklichung, sondern führen zu einer langgezogenen Klangentwicklung, wodurch der mäandernde Sound kurzweilig ausgestaltet wird. Der Vergleich zur Malerei, den Oberleitner selbst zieht, ist passend. Hier entsteht Kopfkino.“

  • On the Owls website we learn a lot about macrocosm or microcosm, here specifically something about the mesocosm, which according to Wikipedia is from the ancient Greek „μέσος“: middle; κόσμος: world, order and „is used in philosophy to designate the object area of objects that can be grasped vividly by humans“, also means: the term can be sorted once again according to scientific disciplines outside philosophy, especially in the area of evolutionary theory and biology.

    These are artificially created biotopes or areas between the macrocosm and the microcosm. For the layman, we have the first approximations of Algenfarmen in Norwegen, the attempt to bind carbon dioxide in the ocean at the Geomar Helmholtz Centre in Kiel, where 20-metre-deep tubes hold a self-contained body of water that can be studied under almost natural conditions, but also a science to marvel at.

    The story of the album is that of looking through the „eye of research“, the monocle into this intermediate instance, In the eye, the gaze manages to believe it is said in Blessing – also: knowledge leans against the back walls of its objects – the story of the narrator can be heard – the transcript of the text, however, results less in recognition than in amazement at seeing in this mesocosm, in this realm.

    In such a way that biological and philosophical concepts flow together again – in the sense of Aristotle, since philosophical astonishment questions things that have been little thought about and thus only advances science and also questions things that are taken for granted.

    As if in a shielded realm of calm, transcendence and contemplation, the sequence of melodies moves in rather soft and pleasant spheres, one would like to believe in almost spherical balance, even the astonishment and wonder do not seem stormy or troubled. (The piece The Storm is more like a storm announcing itself, breathed by the trumpet). As if in a state of equilibrium and balance, a glimpse of realisation first emerges: finally broken open in the final piece:

    At the end of the recording, Introducing Wendolin appears with an interrogative sentence or a sentence of recognition (inverted world, Introducing at the end – well – intervening time, intervening view, deep time, inverted time? Quote: Time surrenders to the gaze – Consciousness uproots the space of sight – the stranger, so familiar, finds itself, forgotten, in the midst of myself – again. – and is picked up by the bass, it begins (now, after all) a more powerful attempt to approach the atmospheres unknown to it.

    Science needs concentration, calm, perseverance and intensity – that’s what the recording delivers, or as the Owls Wendolin’s Monocle website itself puts it: 

    But let’s imagine we could overcome these boundaries and step into the spaces that surround us. Would our world be any different? Would we find the familiar again?

    The view through the monocle makes time stand still and gives the ability to immerse oneself in the world of the micro- and the macrocosm. Wendolin’s gaze is musically traced in the individual compositions. Compositional images such as »Waltz of the Dancing Peacock Feather«, »The Storm«, »The Fisherman and his Soul« (based on the fairy tale of the same name by Oscar Wilde) and »Knowledge leans against the rear walls of its objects« (to a poem from- and recited by Klaus Haberl) are created.

    https://verhoovensjazz.net/owls-wendolins-monocle/

  • The Austrian piano trio Owls says that they approach the music of their album through the concept of "mesocosm". It is about a natural science experiment arrangement, where we move in the middle ground between laboratory experiments and field studies. A mesocosm is, for example, a space built in a glass container or a greenhouse that imitates the natural environment, but which is nevertheless possible to control.

    In the mesocosm, one moves between the macrocosm, which can be perceived with the senses, and the microcosm, which can be reached with research tools. According to the band, "Wendolin's Monocle" tells the story of a young man with ten songs composed by pianist Simon Oberleitner, who with the help of his monocle is able to stop time and merge into the micro and macro cosmos. Somehow this is the train of thought behind the album, if I have understood anything from it.

    On the other hand, the listener is under no obligation to know anything about these thoughts, because Owls' music is perfectly fine to listen to without information about the background philosophy. Owls is a modern, skilled piano trio, in whose sound electric effects or prepared piano play alongside acoustic instruments as equal elements. Such means are by no means unheard of in contemporary jazz, but the trio plays their minimal music very nicely. The rich wood sound of David Ambroschi's bass, the wide dynamics of Konstantin Kräutler-Horváth's drums, Oberleitner's classical piano and the subtle natural effects have been recorded in a balanced way. Herbert Walser-Breussintrumpetti, who can be heard on a few tracks, speaks as well.

    "Wendolin's Monocle" is largely quietly melodic and mournful music, as in the opening track "Prunus Serrulata – And suddenly silence...", which immediately refers to the Japanese cherry tree, which is interpreted touchingly by guest vocal soloist Veronika Morscher. Although Owls' music is often beautiful in an approachable way, it is at the same time so focused and captivating that it rises brightly above the superficial fluff.

    Owls and "Wendolin's Monocle" belong to the blog's Choices of the Year 2022 list.

    Owls: Wendolin's Monocle (Intersections, 2022)

    Simon Oberleitner, piano, electronics, David Ambrosch, bass‚ Konstantin Kräutler-Horváth, drums, sampling + Herbert Walser-Breuß, cornet, trumpet, effects, Veronika Morscher, vocals, speech, Klaus Haberl, speech

    https://www.valonkuvia.fi/blogi/owls-wendolins-monocle-intersections-2022/

  • The Austrian piano trio Owls has created an interdisciplinary work with Wendolin's Monocle. Pianist Simon Oberleitner, bassist David Ambrosch and drummer Konstantin Kräutler-Horváth not only add further sounds to their fresh and European-sounding acoustic jazz through sound and effect processing as well as sampled sounds from nature, they also expand the pieces with text recitations, a cornet, a trumpet played muted. This creates broad cinematic moments.

    https://www.virgin-jazz-face.de/cd-besprechung.html

  • Austrian jazz trio Owls debuted with the album Crumbling Light in 2017 (ATS Records, 2017). The music of the Owls trio is rooted in and aware of the jazz tradition, but crosses stylistic boundaries in a refreshing and unconventional way. The ensemble's sound is cinematic and spatial, with sophisticated melodic phrasing and rich harmonies that float over the listener in calm waves and surges of energy. He is well versed in the idioms of modern European jazz, the boundaries between improvisation and composition blur. Trio Owls are: Simon Oberleitner - piano, David Ambrosch - double bass and Konstantin Kräutler-Horváth - drums. In the same composition, the Owls trio offered their second album in mid-September of this year, called Wendolin's Monocle, based on the metaphor of mesocosm, a space in which the boundaries between big and small are broken. In their upcoming work, Trio Owls explores the concept of changing the space around us to change our perception. This album is a collection of ten compositions (all written by pianist Simon Oberleitner) and tells the story of a young man who dares to cross the boundaries of observation spaces. Looking through the monocle makes time stand still and gives him the opportunity to immerse himself in the world of micro and macro. In collaboration with Viennese director, actor and writer Klaus Haberl, actor and speaker Rafael Wagner, filmmaker Barry Horváth, Austrian trumpeter Herbert Walser-Breuß and Cologne singer Veronika Morscher, each piece is a musical observation of the protagonist's point of view.

    https://skjazz.sk/news/showNew/cd-owls-wendolin-s-monocle

  • Ein wunderbar stimmungsvoller und zeitloser Klang des Jazz, der sich melodiereich und in ausgesprochen abwechslungsreicher Art erzählt – genau so einen bekommt man auf „Wendolins Monocle“ (Intersections), dem neuen Album des Trios OWLS, dargeboten.

    Dass die Formation OWLS es exzellent versteht, den Klang des Jazz in ein wunderbar stimmungsvolles Musikerlebnis zu verwandeln, hat sie schon auf ihrem 2017er Debüt „Crumbling Light“ unter Beweis gestellt. Mit „Wendolins Monocle“ folgt nun das zweite Album von Simon Oberleitner (Klavier, Electroacoustics), David Ambrosch (Kontrabass) und Konstantin Kräutler-Horváth (Schlagzeug, Sampling), und eines lässt sich nach dem Durchhören der neuen Stücke definitiv sagen, das Trio, das dieses Mal von dem Trompeter Herbert Walser-Breuß und der Vokalistin Veronika Morscher unterstützt wird, setzt einmal mehr zu einer echten Meisterleistung an. Das, was OWLS auf „Wendolins Monocle“ präsentieren, ist eine Sprache des Jazz, die sich dem Klassischen enthebt, sich mit anderen Stilen mischt und so auf wirklich aufregende Weise ihren ganz eigenen zeitlosen Akzent findet.

    Die in sehr abwechslungsreichen Arrangements eingebetteten Nummern fangen die/den Hörer*in mit einem hohen Maß an Musikalität ein, sie strotzen nur so vor wunderbar fesselnden Melodiebögen und interessanten Harmonien, die viele aufregende Zwischentöne in sich tragen. Der verspielte und luftige Charakter der Musik ist ein zugänglicher, die Arrangements anspruchsvoll und mehrdimensional, aber doch verständlich. OWLS sprechen mit ihrem Album mehr das Gefühl an, weniger den Kopf.  Es ist als würde man sich durch einen Soundtrack zu einem imaginären Film lauschen, den man sich – selbst erdenkt und mit der eigenen Fantasie mit Leben erfüllt. Man wird als Hörer*in eingeladen, einzutauchen und sich vom Geschehen treiben zu lassen. Sehr empfehlenswert. 

    https://www.musicaustria.at/owls-wendolins-monocle/

  • Das zweite Album des Trios Owls – bestehend aus Simon Oberleitner (Piano, Electroacoustics), David Ambrosch (Kontrabass) und Konstantin Kräutler-Horváth (Drums, Sampling) – kann man gleich auf mehreren Ebenen genießen. Da wären einmal als konzeptioneller Ansatz eine Art philosophisch-wissenschaftlicher Überlegungen zum Zusammenhang von Mikro-, Makro- und Mesokosmos – betrachtet aus der Sicht des jungen Wendolin, der mit dem Blick durch das Monokel die Zeit stillstehen lassen und in diverse Welten eintauchen kann. Es ist ein Spiel mit Perspektiven und Wahrnehmungsebenen, die Kleines ganz groß und Großes ganz klein werden lassen können.

    Man kann sich vorstellen, als Winzling durch einen gigantischen Wald aus Moos zu wandern („Moss and Stone“) und sich innerhalb eines riesigen Wurzelsystems auf die Reise in die Vergangenheit zu begeben („The Root“). Oder im Opener „Prunus Serrulata – And Suddenly Silence“ mit Hilfe der von der speziell gefeaturten Veronika Morscher geschriebenen und stimmungsvoll interpretierten Lyrics über jenen ultrakurzen Moment der absoluten Ruhe nachzudenken, der zwischen einem abgeschlossenen Akt der Vergangenheit und zukünftigen Ereignissen liegt. Solche Gedankenspiele sind natürlich ausgesprochen reizvoll, aber „Wendolins Monocle“ bietet auch großes Vergnügen, wenn man sich von diesem Hintergrundwissen unbeleckt schlicht der Musik hingibt. Simon Oberleitner, der für den Großteil der Kompositionen verantwortlich ist, hat ein gutes Händchen für eingängige Melodien, interessante Harmonie und effektvolle dramatische Spannungsbögen. Nicht weniger einfallsreich agiert er am Piano, das er – irgendwo im Spannungsfeld zwischen Modern Jazz und expressiver Kammermusik angesiedelt – auf geschmackvolle Weise auch elektroakustisch auslotet. David Ambrosch entlockt seinem Kontrabass stets die passenden Grooves, sorgt mit eleganten Läufen für eine solide Basis und lässt den Tieftöner auch mal singen. Konstantin Kräutler-Horváth erweist sich als ausgesprochen sensibel agierender und einfallsreicher Schlagzeuger, der soundreich Stimmungen zu akzentuieren versteht, aber durchaus auch handfest zur Sache gehen kann. Perfekt ins ausgeklügelte Sound-Konzept passt auch der zweite special guest Herbert Walser-Breuß, der einige Titel mit seinem exzellenten Spiel auf Trompete und Kornett veredelt, indem er mit viel Gefühl die wundervollsten Stimmungen zaubert. Beispielhaft sei hier auf „The Storm“ verwiesen, das den Bläser eindrucksvoll ins Rampenlicht eines von allen Musikern spannungsvoll inszenierten Klanggemäldes rückt. Soundmäßig eindrucksvoll aus der Reihe tanzt das auf ein Märchen von Oscar Wilde verweisende „The Fisherman And His Soul“ mit seinen teilweise effektgeladenen Pianotönen, einer von Morscher geflüsterten Textpassage und Kräutler-Horváths eigenwilliger Begleitung auf der tönernen, mit bloßen Händen gespielten afrikanischen Udu-Drum. „Das Wissen lehnt an den Rückwänden seiner Gegenstände“ lautet der seltsame Titel einer Spoken-word-Performance von Klaus Haberl zu kraftvollen Modern Jazz-Klängen, die in der anschließenden Ballade „Blessing“ einen sanften Konterpart finden. Dass am Ende des Albums als allerletztes Stück „Introducing Wendolin“ mit seinen High-Energy-Anflügen steht, lässt auch auf einen extravaganten Humor und viele frische Ideen schließen. Und wer dann immer  noch weitere Anregungen braucht, kann schließlich noch mit einem auf dem Booklet gedruckten QR-Code ergänzendes Material wie Filme, Zeichnungen, Fotos, Texte etc. abrufen. (Intersections)

    https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/cd-tipp/owls-wendolins-monocle

  • Phantasievoll und eingängig – Owls am Spielboden

    Die Pandemie hat die Zeitpläne vieler Musiker:innen ganz schön durcheinander gewirbelt. So war auch das hervorragende, unter starker Vorarlberger Beteiligung entstandene Album „Wendolins Monocle“ des Trios Owls schon längere Zeit als Silberling auf dem Markt erhältlich, bis jetzt endlich das Präsentationskonzert am Dornbirner Spielboden über die Bühne gehen konnte. Dafür hatte man nun gleich auch schon die nagelneue Vinyl-Edition des Albums im Gepäck – und gute Musik ist ohnehin zeitlos.

    Die Pandemie hat die Zeitpläne vieler Musiker:innen ganz schön durcheinander gewirbelt. So war auch das hervorragende, unter starker Vorarlberger Beteiligung entstandene Album „Wendolins Monocle“ des Trios Owls schon längere Zeit als Silberling auf dem Markt erhältlich, bis jetzt endlich das Präsentationskonzert am Dornbirner Spielboden über die Bühne gehen konnte. Dafür hatte man nun gleich auch schon die nagelneue Vinyl-Edition des Albums im Gepäck – und gute Musik ist ohnehin zeitlos.

    Veronika Morscher solo zur Einstimmung

    Als willkommene Überraschung eröffnete die aus Lauterach stammende, in Köln lebende Sängerin Veronika Morscher, die am renommierten Berklee College of Music in Boston, anschließend auch in Wien und Köln Gesang studierte, den Abend mit Auszügen aus ihrem Solo-Programm „Solitary Bird“. Ihre Songs, die sie immer mit kleinen Geschichten zu deren Entstehung vorstellte, widmete sie allen während der Pandemie vereinsamten Menschen. Sich selbst am Flügel begleitend, vermochte Morscher ihre ausdrucksstarke Stimme mit „klassischem“, Pop-orientiertem Singer-Songwriting auf angenehme Weise ins beste Licht zu rücken. Eine schöne Einstimmung – der man gerne auch noch länger gelauscht hätte – für das mit phantastischen Geschichten garnierte Owls-Programm.

    Drei Eulen und ein Singvögelchen

    Musikalisches Mastermind des Trios und Schöpfer des überwiegenden Teils der Kompositionen ist der Pianist Simon Oberleitner, der auch unterhaltsam und informativ durch den Abend führte. Mit einem sicheren Gespür für eingängige Melodien, interessante Harmonien und effektvolle Spannungsbögen ausgestattet, erweiterte er sein ausdrucksstarkes, geschickt mit allerhand Raffinessen verfeinertes Spiel am Piano durch gleichermaßen einfallsreiche wie wirkungsvolle, live eingespielte Loops. An den Drums sitzt der Dornbirner Konstantin Kräutler-Horváth, der nach seinem Musikstudium in Wien und ebenfalls am Berklee College of Music in Boston noch längere Zeit in der Donaumetropole gelebt und gearbeitet hatte und mittlerweile wieder nach Vorarlberg zurückgekehrt ist. Als exzellenter Timekeeper beweist er große Sensibilität und jede Menge Einfallsreichtum, kann es zum richtigen Zeitpunkt aber auch reich an Dynamik ordentlich krachen lassen. Oberleitner und Kräutler-Horváth sind längst bestens aufeinander eingespielt, neu im Trio ist hingegen der aus der Schweiz stammende und in Wien lebende Andreas Waelti, der den langjährigen Kontrabassisten David Ambrosch ersetzte und am Spielboden seinen ersten öffentlichen Owls-Auftritt absolvierte. Eine ausgesprochen anspruchsvolle Aufgabe, denn die Rolle des Bassisten geht bei den Owls klarerweise weit über die übliche Begleitfunktion hinaus. Aber Waelti fand rasch ins Spiel, rundete den musikalischen Dreier stimmig ab und konnte für einige Soli spontanen Applaus einheimsen. 
    Veronika Morscher schrieb die Lyrics zur philosophisch-wissenschaftlich-märchenhaften Geschichte des jungen Wendolin, der mit seinem ganz speziellen Monocle nicht nur die Grenzen zwischen Mikro-, Makro- und Mesokosmos überschreiten kann, sondern gleich auch noch das Zeitempfinden zu manipulieren vermag. Neben den Songs kam ihre geschmeidige und wandlungsfähige Stimme aber auch vielfach instrumental zum Einsatz – teils auch als Ersatz für den ebenfalls auf der Platte vertretenen, erstklassigen Trompeter und Kornettisten Herbert Walser-Breuß, der für diesen Abend krankheitsbedingt leider absagen musste.

    Unterschiedliche Zugangsebenen

    Das Konzert wurde mit dem quicklebendig davontrabenden, sich kurz in mystische Gefilde verlierenden „Moss and Stone“ gestartet, wobei man sich in den Blickwinkel eines Winzlings hineindenken konnte, der durch einen gigantischen Wald aus Moos wandert. Das cool groovende „The Root“ wiederum lädt dazu ein, sich ins Wurzelgeflecht eines Baumes hineinzuversetzen und den Wurzeln bis in die feinsten Verästelungen hinaus zu folgen. Wundervoll tänzelnd, Zeit und Raum entrückt, malen die Owls mit feinen Pinselstrichen den „Walzer der tanzenden Pfauenfeder“. Gleichermaßen farbenreich ist das Klanggemälde „The Storm“, naturgemäß mit Dramatik und rollenden Trommeln aufgeladen – auf Platte übrigens  ein Paradestück für Walser-Breuß. Das mit einem stimmungsvollen Drum-Solo startende „Prunus Serrulata – And Suddenly Silence ...“ ist der gleichnamigen japanischen Blütenkirsche gewidmet, die nur kurze Zeit blüht, was zum Gedankenexperiment verleitet, sich genau jenen kurzen Moment vorzustellen, an dem das Alte vergangen und das Neue noch nicht angefangen hat. Soundmäßig etwas aus der Reihe tanzte das an ein Märchen von Oscar Wilde angelehnte „The Fisherman And His Soul“ mit von Morscher rezitierten Textpassagen, effektvollen Pianotönen und dem tönernen Klang der von Kräutler-Horváth mit bloßen Händen gespielten, vasenförmigen, nigerianischen Udu.
    All diese Gedankenspiele einzubeziehen, eröffnet im besten Fall eine zusätzliche, reizvolle Ebene des musikalischen Genusses, aber selbstverständlich ist die abwechslungsreiche, mit dezenten Effekten gespickte Musik der Owls auch ohne jegliches Hintergrundwissen höchst vergnüglich anzuhören. Mit der wundervoll ruhigen Ballade „Blessing“ als Zugabe verabschiedete sich das an diesem Abend über weite Strecken zum Quartett erweiterte Trio vom begeisterten Publikum. Im Laufe des Abends wurden aber auch schon Titel vom bereits in Arbeit befindlichen nächsten Album präsentiert – vielleicht trägt dann wieder jemand Eulen an den Spielboden, der ja bekanntlich nicht in Athen liegt.

    https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/phantasievoll-und-eingaengig-owls-am-spielboden

  • OWLS - sanfter Sog

    das heimische Jazztrio legt sein zweites Album vor

    Müsste man die Ausrichtung des heimischen Trios Owls in einem Begriff zusammenfassen, man könnnte vielleicht von "europäischem Kammerjazz" sprechen. Das zweite Album von Pianist Simon Oberleitner, Kontrabassist David Ambrosch und Schlagzeuger Konstantin Kräutler-Horváth setzt auf federnde, doch sanfte Grooves und eine reiche Harmonik, es malt mit feinen Pinselstrichen atmosphärische Klangbilder und mengt ihnen hie und da eine Prise Elektronik und ziselierte Klaviersolos mit zartem Anschlag bei. Zudem werden mitunter die Grenzen der Instrumentalmusik überschritten: Beizeiten drängen rezitierte Dichterworte in die jazzigen Klanglandschaften, gesprochen vom Schauspieler Klaus Haberl. Eine besonders schöne Überraschung: Dass sich das mutmaßlich instrumentale Eröffnungsstück durch das Zutun der Sängerin Veronika Morscher in einen leichtfüßigen Song verwandelt.

    https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/pop-rock-jazz/2168404-Owls-Sanfter-Sog.html?fbclid=IwAR256eY30m4VuKAII3BgYk3La7XtchIqvZN7gPu-7QluXvorpusL6jHGmIU

  • „… insgesamt ist es einfach nur schöne, entspannende Musik auf hohem Niveau.“ 


  • „Das führt das Trio Owls zu teils heftigen, teils zerbrechlich wirkenden Ergebnissen, denen allesamt eine geheimnisvolle Aura anhaftet.“

  • „Simon Oberleitner (Piano), David Ambrosch (Kontrabass) und Konstantin Kräutler (Schlagzeug) zelebrieren auf ihrem Debüt einen edlen und sehr facettenreichen Ton des Jazz, einen, der auf spannende Art Verbindungen auch zu anderen musikalischen Stilen herstellt und sich so der rein klassischen Form auf wunderbare Weise enthebt. (…) „Owls“ lassen ihre Stücke richtiggehend zu Erlebnissen werden, zu solchen, die berühren, anregen und exzellent unterhalten. (…) [Sie] setzen sich in ihren Nummern in erfrischend unkonventioneller Weise über die stilistischen Grenzen hinweg und schaffen sich ihre eigene musikalische Sprache, eine der fesselnden, zeitlosen klanglichen Vielfalt.“

    https://www.musicaustria.at/owls-crumbling-light/